Riffreporter

Seit Anfang des Jahres arbeite ich einen Tag die Woche für die Riffreporter.

Riffreporter

Was sind die Riffreporter?

RiffReporter e.G. ist eine Genossenschaft für freien, unabhängigen Journalismus, die Autor.innen und Unterstützer.innen gehört. Die im Januar 2017 gegründete Genossenschaft unterstützt eigenständige Projekte freier Journalist.innen und wurde im November 2017 mit dem Netzwende-Award von Vocer, ZEIT-, Augstein- und Schwingenstein-Stiftung ausgezeichnet. Den Vorstand bilden Tanja Krämer und Christian Schwägerl, Aufsichtsratsvorsitzende ist Eva Wolfangel.

Ziel des Projektes ist es, ein “journalistisches Korallenriff” von Gründungen zu Themen aus Wissenschaft, Gesellschaft, Umwelt und Technologie aufzubauen. Die freien Autoren sollen im Riff eine dynamische Plattform haben, die es ihnen ermöglicht, eigenständig zu gründen, zu publizieren und ihre Leserschaft auszubauen – sowie eine Gemeinschaft von Kollegen, die gemeinsam lernt und wächst.

Die Riffreporter wurden schon vielfach ausgezeichnet (Netzwende-Award 2017, Wissenschaftsjournalisten des Jahres 2018 Laudatio auf Youtube und Begründungen der Jury, Grimme-Online Award 2018 Laudatio auf Youtube.)

Im Jahr 2019 geht es vor allem darum zu wachsen, und da komme ich ins Spiel und helfe den Riffreportern ihre Community aufzubauen.

Was ist daran spannend für mich?

Ein zentrales Problem der heutigen, teilweise postfaktischen Gesellschaft ist der Niedergang des freien Journalismus. Mich treibt schon lange die Frage um, was wir tun können, um auch in der heutigen Zeit Qualitätsjournalismus zu erhalten.

Grundsätzlich gibt es drei Lösungsansätze:

  1. Staatliche Zuschüsse, wie sie in vielen Ländern längst üblich sind;
  2. Spenden, wie sie beim Guardian, der taz, El Diario oder auch der schweizer “Republik” eine wichtige Rolle spielen, oder
  3. innovative Geschäftsmodelle, mit denen auch im Internet Geld für Qualitätsjournalismus verdient wird.

In den letzten Monaten habe ich mir Zeit genommen, mich intensiver hiermit zu beschäftigen. Der beste und einfachste Weg für mich ist learning-by-doing. Die Riffreporter sind ein ausgesprochen spannendes Projekt was versucht den obigen Punkt 3 zu beschreiten. Die Idee ist, durch Abos und Einzelverkäufe von Artikeln, durch Universitätsflatrates und Vorträge einen Einkommensmix zu schaffen, der Unabhängigkeit ermöglicht.

Mit seinem Modell will das Riff freien Journalist.innen den Rücken stärken. Hier geht es um guten, fundierten und vor allem unabhängigen Journalismus mit dem Schwerpunkt auf Wissenschaftsjournalismus. – Auch und gerade in der Wissenschaft steht eine Vielzahl von Pressesprecher.innen, Wissenschaftler.innen, Organisationen und Förderinstitutionen eine verschwindet kleine Zahl unabhängiger Journalist.innen gegenüber.

Für mich ist es ausgesprochen spannend, dieses Modell in Aktion zu erleben, während ich gleichzeitig auch für Investigate Europe arbeite, wo Journalismus vor allem durch Spenden und Zuschüsse finanziert wird.

Ein sehr schönes Beispiel für mich ist ein Artikel der Weltraumreporter über die geplante Raumstation um den Mond: Unter dem Titel “Lunar Gateway: Nächster großer Schritt in den Treibsand?” beschreiben sie nicht nur die Pläne insbes. der NASA für eines solche Station, sondern machen auf fundiert deutlich, wie fragwürdig das Konzept ist. – Eine Klarheit, die sich ein Pressesprecher oder eine Ingenieurin des DLR oder der ESA nicht so leicht leisten könnte.

Wer mehr über die Riffreporter wissen will, kann sich hier in ihren Newsletter eintragen. - Es lohnt sich.

Was mache ich da nun?

Ich gebe Erfahrungen im Aufbau von Online-Communities weiter, die ich als Webmaster von Attac, Campaign Manager und Campaigner bei SumOfUs und Campact und vor allem als Gründer und Geschäftsführer von WeMove.EU gesammelt habe.

Wichtig ist mir dabei, die Datenbasis der Riffreporter zu verbessern, so dass die Genossenschaft und die einzelnen “Korallen” (also die jeweiligen Projekte) schneller und besser sehen können was funktioniert und was nicht. Wichtig ist hierbei eine gute Datenanalyse und die Möglichkeit leicht AB-Tests zu machen.

Ich stehe da noch ganz am Anfang, aber kann schon sagen, dass mir die Arbeit mit dem wirklich engagierten Team viel Spass macht. Vor allem Tanja Krämer und Christian Schwägerl setzen in bewundernswerter Weise ihre ganze Energie und Kreativität ein, um das Projekt so erfolgreich wie möglich zu machen.

Für Tipps, Ideen, Kommentare bin ich dankbar und freue mich über eine E-Mail. (Bitte mit Angabe, ob ich sie auch als Kommentar zu diesm Post veröffentlichen kann.)

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